In der Vortragsreihe „Fachleute beraten Kreistagsabgeordnete„ konnte die
Kreistagsgruppe der FDP/Bürgerunion zum vierten Mal einen hochkarätigen
Referenten begrüßen.
Mit Prof. Dr. Johann Schreiner, ehemaliger Direktor der Alfred-Töpfer-Akademie für Umwelt sowie Umweltschutzbeauftragter der Lions Vereinigungen in Deutschland, hatten die Kreistagspolitiker die Möglichkeit, sich über das Thema „Moorschutz ist Klimaschutz„ zu informieren.
Insbesondere das Förderprogramm der Bundesregierung u.a. für die Finanzierung des Moorschutzes und die damit verbundene Bereitstellung von Fördermitteln in Höhe von vier Milliarden Euro bis 2030 interessierte die Teilnehmer. Wichtiger Bestandteil dabei ist die Wiedervernässung trockengelegter Moore. Erst dann kann es zur wichtigen Umkehr der Verhältnisse kommen, dass die Moore Treibhausgase speichern und nicht abgeben, informierte Schreiner. Trotz aller Bemühungen auf diesem Gebiet wird die Zeit knapp, um bis 2045 das Klimaziel zu erreichen, denn die Abgabe der Treibhausgase aus den Mooren in die Atmosphäre entspricht 6,7% aller Emissionen.
3 % der Erdoberfläche sind Moore, 30 % sind Wälder. Diese Moorflächen sind aber in der Lage, die doppelte Menge an Treibhausgasen zu speichern als alle Wälder zusammen.
Das heißt im Umkehrschluss aber auch, Moore schützen und Torf vermeiden. Durch massiven Torfabbau sind unsere Moore gefährdet: Zehn Mio. Kubikmeter Torf werden in Deutschland abgebaut, davon allein acht Mio. Kubikmeter in Niedersachsen.
Insbesondere waren die Kreistagsmitglieder daran interessiert, wie es im Heidekreis mit den Mooren, wie das Freyerser Moor, Pietzmoor und Ahlftener Flatt, bestellt ist. Was kann vonseiten des Heidekreises getan werden, um diese wunderschönen Moorlandschaften zu erhalten. Dazu gab Schreiner Denkansätze, aber auch Lob, was bereits getan wurde.
In der nächsten Bau- und Umweltausschusssitzung wird von der Gruppe eine Sachstandanfrage an die Verwaltung gestellt, wie es mit der Pflege der Moore und mit den finanziellen Mitteln weitergehen soll, ob bereits Maßnahmen geplant werden und ob die angefangenen Maßnahmen hinsichtlich des Klima-Moor-Projektes des Heidekreises beendet werden. Auf diesem Gebiet hofft die Gruppe auf einen partnerschaftlichen Dialog mit der Kreisverwaltung.
Klaus Grimkowski-Seiler
v.L.n.R Wilhelm Lindenberg, Lüder Warnecke, Prof. Dr. Johann Schreiner, Klaus Grimkowski-Seiler und Jürgen Schulz.
